Gestern (Mittwoch) sind wir stundenlang durch die kaiserlichen Gärten und Parks gewandert und haben einen Blick auf Shibuya dem modernen Zentrum Tokyos geworfen -aber der Reihe nach.
Der kaiserliche Palast und mit ihm der Park liegen, wie sich dass gehört, mitten in Tokyo. Hier wohnen die kaiserliche Familie und vermutlich allerlei Hofschranzen. Der Palast selber und der ihn unmittelbar umgebende Park ist nur an zwei Tagen im Jahr zugänglich, ansonsten komplett verschlossen und natürlich streng bewacht.
Der öffentliche Park ist zwar sehr schön und so in etwa stelle ich mir auch den Central Park in New York vor (große Grünflächen, Bäume, Wasser umgeben von einer Wand aus Hochhäusern, viele Jogger), aber verglichen mit den Stätten kaiserlichen Wirkens in Peking oder St. Petersburg (ein Zar ist doch auch so etwas wie ein Kaiser, oder?!) kann die Anlage in Tokyo nicht ganz mithalten (Qingqing: “langweilig”). Das liegt sicher auch daran, dass man in den anderen beiden Ländern den Kaiser schon vor langer Zeit (mal freundlich ausgedrückt) abgeschafft hat.
Nachmittags sind wir nach Shibuya gefahren. Shibuya ist das eines der modernen Zentren Tokyos. Es gibt Menschen, Geschäfte, Verkehr und Bewegung. Der “Puls der Stadt”.
Hier haben wir mehrere Stunden in einem Cafe mit Blick auf die zentrale Kreuzung in Shibuya zugebracht und das Treiben beobachtet. Unsere Plätze immer wieder gegen die feindlichen Übernahmeversuche anderer ausländischer Touristen verteidigend.
Eine Ampelphase dauert an dieser Kreuzung ca. 2:15. Für ca. 1:45 dürfen Autos fahren, in den letzten 30 Sekunden bekommen alle Fußgänger auf einmal grünes Licht und beleben die Fahrbahn wie einen Ameisenhaufen. In den folgenden 1:45 sammeln sich auf allen Seiten der Straße genug Leute damit das Spiel von vorn beginnen kann.
In Shibuya gibt es auch den berühmtesten Hund der Stadt -Hachiko. Er gehörte einem Lehrer und wartete sehnsüchtig jeden Tag auf die Rückkehr seines Herrchens (steht so in meinem Reiseführer). Nachdem Herrchen starb wartete der Hund noch zehn weitere Jahre…
Später wurde ihm (also dem Hund) dann ein Denkmal geweiht. Das (aus meiner Sicht) spektakuläre an dieser Geschichte ist, dass es die gleiche Geschichte auch in Krakow gibt. Gleiche Geschichte, anderer Hund, ähnliches Denkmal.
#1 by Mark on Donnerstag, 23. Juli 2009
Habe ich die Einführung richtig verstanden und Ihr wollt gar nicht nach Kyoto?
#2 by Nils on Freitag, 24. Juli 2009
Cooles Brückenphoto mit der Spiegelung im Wasser! Noch ein wenig das Grau wegbearbeiten und es ist perfekt — Wir stellen gerade fest, dass im Tessin die Hotels ausgebucht sind. Eines der ganz wenigen verbliebenen hat uns heute abgesagt, bei einem anderen haben wir eine 50:50 Chance auf ein Zimmer – wenn jemand anders absagt. Und ansonsten gibts noch 400€/Nacht Hotels, aber dann kann ich Baby nix mehr zu essen kaufen
#3 by Ronald on Samstag, 25. Juli 2009
@ Mark: Tatsächlich werden wir wohl nicht nach Kyoto fahren. Kyoto ist normalerweise zu heiss und schwül im Juli/August (Kyoto liegt in einem Kessel) und hat zu dieser Zeit auch extrem viele Touristen (sicher nicht ohne Grund).
Ausserdem brauchen wir ja noch was für das nächste Mal.
@Nils: 400€ die Nacht? Das ist ja teurer als in Japan.
Wie sieht es denn im italienischen Teil des Tessins aus?